Vom 15. bis 17. September 2025 unternahm Dr.-Ing. Susanne Bartholom¨¦ von der Nachwuchsgruppe ?Bio-Rohstoffe¡° der ÑÇ‘_ÌåÓýapp¹ÙÍø_ÑDz©ÊÓÑ¶ÕæÈË£¤ÊÖ»ú°æÏÂÔØ gemeinsam mit Forscher*innen der TU M¨¹nchen und Netzwerkpartner*innen von Dura Hemp (Berlin) eine Forschungsreise nach Paris, um sich mit franz?sischen Fachverb?nden, Unternehmen und Forschungsteams zur Nutzung von Hanf im Bauwesen auszutauschen. Ziel war es, Einblicke in aktuelle Entwicklungen, Produktionsprozesse und gesetzliche Rahmenbedingungen zu erhalten, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von Hanfkalk, der in Frankreich bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Baupraxis etabliert ist.
Austausch mit Fachverb?nden und Institutionen
Zum Auftakt der Reise traf Dr.-Ing. Susanne Bartholom¨¦ Vertreter*innen von ?Construire en Chanvre¡° und ?InterChanvre¡°, zwei franz?sische Organisationen f¨¹r den industriellen Hanfsektor. Im Gespr?ch ging es um die neuen nationalen Regelungen f¨¹r Hanfkalk, die Frankreich im Jahr 2024 neu aufgesetzt hat. Diese gelten europaweit als vorbildlich, da sie den Einsatz von Hanfkalk als ?kologischen Baustoff vereinfachen und f?rdern.
?Frankreich zeigt, wie praxisnah und konsequent sich nachhaltige Baustoffe in bestehende Bauvorschriften integrieren lassen¡°, so Bartholom¨¦. ?Davon k?nnen wir in Deutschland lernen und Regelungen f¨¹r unsere Anforderungen adaptieren.¡°
Industrielle Praxis: Besuch bei Wall'up Pr¨¦fa und Plan¨¨te du Chanvre
Am zweiten Tag f¨¹hrte die Reise in die Praxis mit Besuchen bei den Unternehmen Wall'up Pr¨¦fa und Plan¨¨te du Chanvre. Bei Wall'up Pr¨¦fa gew?hrte Gesch?ftsf¨¹hrer Philippe Lamarque, zugleich Pr?sident von ?Construire en Chanvre¡°, einen Einblick in die industrielle Fertigung von Hanfkalk-Wandelementen. Im Werk konnten die Besucher*innen die gesamte Produktionskette beobachten: von der Holzrahmenkonstruktion ¨¹ber das Einf¨¹llen der Hanfkalkmasse bis hin zum Trocknungsprozess und der Verladung der fertigen Module. Wall'up Pr¨¦fa plant in den kommenden Jahren die Errichtung weiterer Werke nach diesem Vorbild, unterst¨¹tzt durch staatliche F?rderprogramme und ein konsequent regionales Wertsch?pfungsprinzip.
Die Sch?ben, die als Rohstoff f¨¹r die Produktion dienen, stammen vom nahegelegenen Landwirtschaftsbetrieb Plan¨¨te du Chanvre, geleitet von Franck Barbier (Pr?sident von InterChanvre). Das Unternehmen verarbeitet Hanf von rund 1.800 Hektar und plant eine Ausweitung auf 2.400 Hektar. Neben Baustoffen produziert es auch Hanfprodukte f¨¹r die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie.
?Es war beeindruckend zu sehen, wie geschlossen und effizient die franz?sische Wertsch?pfungskette vom Feld bis zum fertigen Produkt funktioniert¡°, so Bartholom¨¦. Gleichzeitig sei deutlich geworden, dass Frankreich auf europ?ischer Ebene Kooperationen sucht, insbesondere mit Partnern aus Deutschland.
Hanfbau im Stadtbild: Besichtigung nachhaltiger Bauprojekte
Am letzten Tag stand die franz?sische Hauptstadt selbst im Mittelpunkt. Bei einer Stadtf¨¹hrung durch Paris besichtigte die Forschungsgruppe verschiedene Geb?ude, die mit Hanfbaustoffen saniert oder errichtet wurden.